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Gesichter unserer Gemeinde – Die innere Uhr unserer Kirchen

Interview mit Rainer Ludwig

Rainer Ludwig

Für viele selbstverständlich sind unsere Kirchenuhren. Doch damit diese alten Meisterwerke auch rund laufen, braucht es gute Pflege, manchmal auch Erneuerungen und Reparaturen. Rainer Ludwig kümmert sich seit vielen Jahrzehnten nicht nur um die Kirchenuhr in Tirpersdorf.

Philipp-Immanuel Albert:  Rainer, Kirchenuhren sind ja schon etwas recht Spezielles. Wie bist Du zu diesem Ehrenamt gekommen?

Rainer Ludwig: Als junger Erwachsener bin ich damals Kirchenvorsteher in Tirpersdorf geworden. Da hatten wir immer wieder gemeinsam allerhand praktische Dinge an der Kirche zu tun. Ich habe mich dann um die Heizung, aber auch um die Glocken gekümmert. Und damit sie rechtzeitig läuten, musste die Uhr gut funktionieren.

Philipp-Immanuel Albert: Jede Kirchenuhr sieht ein wenig anders aus und so wird es vermutlich auch mit dem Uhrwerk sein. Woher hattest Du das Fachwissen und Geschick für diese Aufgabe?

Rainer Ludwig: Technische Dinge und Elektrik haben mich schon früher interessiert. Dann lernte ich Zerspanungsfacharbeiter und arbeitete 25 Jahre in Plauen als Werkzeugmacher. Da haben wir immer wieder sehr spezielle Teile für Maschinen hergestellt mit drehen, drechseln, fräsen und schleifen. Wenn etwas nicht funktionierte, haben wir in der Mangelwirtschaft damals selbst die Ersatzteile passgenau gefertigt und dann alles wieder zum Laufen gebracht. Von meiner Arbeit konnte ich da viel im Ehrenamt für unsere Kirche einbringen. Als kleines Hobby interessierte ich mich für die große Schöpfung des Universums.

Philipp-Immanuel Albert: Was waren besondere Erlebnisse für Dich in diesem Ehrenamt?

Rainer Ludwig: Mitte der 80er Jahre sollte ich das mechanische Uhrwerk auf Elektrik umstellen. Davor musste die Uhr täglich aufgezogen werden. Das war ein großer Schritt. Das Gleiche habe ich dann auch noch in Arnoldsgrün und Taltitz gemacht. Und als unser damaliger Pfarrer die Stelle gewechselt hat, bat er mich, auch noch die Kirchenuhr in Zehren bei Meißen umzubauen. Mit der Zeit habe ich da einige Kirchtürme kennengelernt. Sehr spannend – auch für meine Kinder damals, die ich manchmal mitgenommen habe! Zuletzt musste nun z.B. die Kirchenuhr in Sachsgrün wieder zum Laufen gebracht werden.

Philipp-Immanuel Albert: Da hast Du ja schon einige verborgene Winkel unserer Kirchen in St. Jakobus entdeckt! Was sind Freude und Frust für Dich in Deinem Dienst?

Rainer Ludwig: Ich mache das einfach gern als Dienst für Gott. Er hat mir Freude am Tüfteln gegeben und das Wissen und Können, dass ich an dieser Stelle was für die Gemeinde tun kann. Da braucht man doch nicht immer einen teuren Wartungsvertrag, sondern einfach einen, der mal drüber schaut und die Uhrwerke pflegt. Wie viele Ehrenämter, ist es ein Dienst hinter den Kulissen. Meist hört man da nur was, wenn mal etwas nicht funktioniert. Aber um so schöner, wenn dann alles wieder reibungslos läuft.

Philipp-Immanuel Albert: Danke Rainer für diesen Einblick! Eigentlich ein schönes Bild für die Gemeinde, so ein Uhrwerk: Es kommt auf jeden einzelnen an, wie auf die Zahnräder, dass die Uhr geht und für die Menschen weit zu sehen und zu hören ist.

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