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Abschied und Aussegnung

Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit! (Psalm 121, 8)

brennende Kerze in offenen HändenFrüher war es ein üblicher Bestandteil des Abschiednehmens beim Tod eines Angehörigen: Gleichzeitig mit dem Arzt, noch ehe der Bestatter bestellt  wurde, rief man den Pfarrer, damit er das verstorbene Familienmitglied aussegne. Alle Angehörigen, die in der Nähe waren, konnten dazukommen. Mit  Gebet, Lied und Segen wurden die Verstorbenen Gott anbefohlen und es war Zeit für ein Innehalten und zur Besinnung kommen, ehe bis zur  Beerdigung vieles zu bedenken und zu erledigen war.

Dazu ist es wichtig, zu wissen, dass Verstorbene nicht so schnell wie möglich abgeholt werden  müssen, sondern man ganz in Ruhe Abschied nehmen kann. Sie müssen nicht nachts um 3 Uhr den Bestatter rufen. Sie können sich Zeit lassen und am  Morgen den Pfarrer, die Pfarrerin um die Aussegnung bitten.

Auch ins Krankenhaus bin ich schon mit Angehörigen gefahren, um diesen  seelsorgerlichen Dienst zu schenken. Ebenso wurde ich auch immer wieder ins Hospiz nach Falkenstein gerufen, um dort mit Angehörigen diesen  Schritt des Abschieds zu gestalten. Weil diese Möglichkeit in Vergessenheit gerät, möchte ich Sie gerne daran erinnern. Vielleicht ist auch das eine  wichtige Information, die Sie Ihren Kindern und Enkeln geben, wenn Sie ihnen davon erzählen, dass Sie sich dies wünschen, wenn es für Sie einmal soweit ist.

Meine Erfahrung ist, dass dies eine intensive Zeit ist, die gar nicht nur traurig ist. In der dichten Stille am Bett des verstorbenen Menschen  steigen Erinnerungen auf und werden Eindrücke aus der letzten Zeit mit ihm erzählt. Und manchmal steht auf einmal Dankbarkeit im Raum und stellt  sich ein Frieden ein, den man in so einer Situation gar nicht vermutet hätte. Sprechen Sie uns Pfarrer an.

Ihre Pfarrerin Beate Hadlich