Liebe Leserinnen und Leser, es wird wieder Sommer und damit kommt die Zeit der Urlaube und Ferien, des gerne- draußen-Seins. Die einen fliegen weit, um andere Gefilde unseres Planeten kennenzulernen. Andere sagen sich: „Warum in die Ferne schweifen, sieh, das Schöne liegt so nah!“ Und damit haben sie bei der Umgebung, in der wir hier im Vogtland leben dürfen, ja wirklich recht. Seit ich auch noch zwei Tage in der Woche in Klingenthal Dienst tue, merke ich es wieder aufs Neue: In was für einem schönen Stückchen von Gottes wunderbarer Schöpfung dürfen wir leben. Abwechslungsreich ist es, mit dunklen Wäldern und überraschenden, schönen Ausblicken, mit lieblichen Dörfern und weit grüßenden Kirchtürmen. Von all der Farbenpracht habe ich noch gar nicht geschrieben – nicht laut und schrill, sondern auf ihre Weise lieblich sind gerade im Frühjar die vielen verschiedenen Grüntöne.

Und dann sind da die abwechslungsreichen Himmelsfarben bei Sonnenaufgang und Gewitterfronten, bei Abendrot und Kaiserwetter, das Licht auf den Höhen und die Schatten in den Tälern... Wer einige von unseren zahlreichen vogtländischen Malern kennt, die in liebevollen Aquarellen ihre Heimat verewigt haben, der weiß, was ich meine. Und wir können es selbst entdecken, ohne große Ausgaben, vielleicht nur mit Trinkflasche und Brotbüchse. Es liegt uns diese Schönheit zu Füßen, vor der Tür. Wer hat eigentlich schon die Gegend unserer großen Kirchgemeinde so erkundet, dass er nichts Neues mehr zu entdecken weiß? Wie oft bin ich zum nächsten Termin durch unser Gemeindegebiet gefahren und habe am Wegesrand Wandereinstiege entdeckt, bei denen ich gerne angehalten hätte und losgelaufen wäre …

Alle Wege, die wir gehen, sind auf ihre Weise Gleichnisse für unseren Lebensweg: Mal geht es bei Sonnenschein zügig gerade hin, dann gibt es steile Wegstrecken, sogar über Stock und Stein, dann wieder ein erfrischendes Lüftchen mit schönem Ausblick oder eine herzliche Begegnung an einem Rastplatz. Mal können wir den Weg weit überblicken, ein anderes Mal ist er voller Kurven, geht durch dichten Wald oder es wird schon Abend und das Ziel ist noch nicht in Sicht. Manchmal sind wir vielleicht sogar vom Ziel abgekommen, haben uns verlaufen, müssen auf Umwegen den Weg suchen, weil der, den wir gehen wollten, versperrt ist oder unpassierbar. Aber dann geht es doch wieder leichtfüßig ins Tal, den Lichtern aus freundlichen Fenstern entgegen… Auf den folgenden Seiten, besonders denen der einzelnen Seelsorgebezirke, gibt es Hinweise zu schönen Wegen in unserem Gemeindegebiet. Sie sind eingeladen, in den kommenden Wochen oder sogar Monaten loszugehen und unsere Dörfer, Kirchen und die Natur, in die sie eingebettet sind, zu erkunden und dabei über Lebenswege ins Nachdenken und vielleicht sogar ins Gespräch zu kommen. Viel Freude beim Gehen, Wahrnehmen und Entdecken